Olympiastadion

Nach dem Umbau (bis Juli 2004) fasst das Berliner Olympiastadion bei Heimspielen von Hertha BSC insgesamt 74.649 Menschen. Alle Plätze sind überdacht und natürlich Sitzplätze. Besonders anspruchsvoll waren die Arbeiten im Bereich der Ehrentribüne. Innerhalb des gesamten Stadions beansprucht dieses 65 Meter breite Segment zwar nur einen Bruchteil der Sitzplatzkapazität, aber die strengen Auflagen des Denkmalschutzes erforderten höchste ingenieurtechnische Leistungen. Dabei wurden 80.000 m3 Erdreich bewegt, sowie 15.000 m3 Beton und 1800 Tonnen Baustahl eingebracht.

Höhepunkt - Dachkonstruktion

Der absolute Höhepunkt ist aber die Dachkonstruktion. Rund 26 Millionen Euro und damit ca. 11% der Baukosten wurden dafür verwendet. Die Stahlkonstruktion wird von zwei Membranflächen überspannt, die jeweils rund 31.000 Quadratmeter groß sind. Die obere Membran besteht aus 76 Segmenten. Insgesamt 1158 Glasscheiben, jede etwa 200 kg schwer, bilden den Abschluss des Daches. Das Dach selbst ruht auf 20 Baumstützen.

Weltweit einmalig ist die Technik für die Beleuchtung und Beschallung, die in die Dachkonstruktion integriert ist. 312 Hochdruckentladungslampen mit jeweils 2000 Watt sorgen für 1500 Lux auf dem Spielfeld und eine blendfreie Ausleuchtung. Insgesamt 5000 weitere Leuchten im Inneren des Daches und im „Ring of Fire“ ermöglichen bislang unvorstellbare Lichteffekte. 19 High-End-Lautsprecherampeln im Stadiondach versorgen die Zuschauer mit Sound in CD-Qualität.

Und als optisches I-Tüpfelchen wurde die Laufbahn im Hertha-Blau angelegt.

Das Stadion in Zahlen:

  • Bauzeit: 4 Jahre
  • Fassungsvermögen: 74.649
  • VIP: 98 Logen, 15 Skyboxen, 4.500 Business Seats
  • Anzeigetafeln: 2 Stück – 140 qm und 60 qm
  • Soundanlage: 150.000 Watt Gesamtleistung aus 19 High-End-Boxen
  • Dachkonstruktion: 45 Meter über dem Spielfeld, zwei 31.000 qm Membranflächen

Weitere Bereiche des Olympia-Geländes

Hockeystadion:

Das Hockeystadion ist seit 1984 mit einem Kunststoffrasen ausgestattet und ist wegen seiner geschützten Lage eine nahezu ideale Sportanlage. Aufgrund seiner terrassenförmig angelegten Ränge bietet die 5.000 Zuschauer fassende Arena sehr gute Sichtverhältnisse auf das Spielgeschehen.

Reiterstadion:

Auf dem Gelände der ehemaligen Grunewaldrennbahn wurde ein Stadion erbaut, das den Ruf genießt, eines der schönsten Europas zu sein. 1.200 Zuschauer können hier auf überdachten Sitzen Platz nehmen. Zudem verfügt die Anlage über zwei Dressurplätze, die internationalem Standard entsprechen und zwei Reithallen, die Reitern und Fünfkämpfern des Landesleistungszentrums optimale Trainingsbedingungen bieten.

Rudolph-Harbig-Halle:

Die 1972 gebaute Halle ist Sitz des Landesleistungszentrums für Leichtathletik und bietet den Sportlern die Möglichkeit, alle leichtathletischen Disziplinen gleichzeitig zu trainieren. Sogar Speer- und Diskuswerfer können ihr Training hier problemlos absolvieren. Die Athleten der Laufdisziplinen finden ebenfalls ideale Bedingungen vor, da sie auf dem Kunststoffbelag der Bahn mit Spikes laufen und sich so optimal auf die Sommersaison vorbereiten können. Auf einer 400-Meter-Bahn-Kurve kann somit auch der Kurvenlauf ideal trainiert werden. Außerdem existieren daneben der obligatorische 200-Meter-Rundkurs und zwei 80-Meter-Geraden mit sechs Bahnen. Darüberhinaus verfügt die Halle über zwei Sprunggruben sowie Stabhoch- und Hochsprunganlagen. Elektronisch ist diese Sportstätte so ausgestattet, dass modernste Trainingsmethoden angewendet werden können, wie z. B. die Unterstützung durch audiovisuelle Medien.

Schwimmstadion:

An der Nordseite des Olympiastadions liegt das Schwimmstadion. Neben den olympischen Anlagen (50-Meter-Bahn und Sprungbecken) sind auch zwei Becken für Nichtschwimmer vorhanden. 1978 wurde die gesamte Anlage anläßlich der dritten Schwimmweltmeisterschaft modernisiert. Die 7.500 Zuschauer fassende Arena ist außerdem auch für die Öffentlichkeit zugänglich, besonders Familien fühlen sich hier aufgrund der ausgedehnten Spielflächen für ihre Kinder sehr wohl.

Waldbühne: Die Waldbühne erinnert den Besucher an die Bauart eines Amphitheaters, da sie in einer ca. 30 Meter tiefen Mulde liegt. Die 20.000 Menschen fassenden Zuschauerränge passen sich im Dreiviertelkreis in die natürliche Form der Senke ein. Einen beeindruckenden Anblick bietet ein von Bäumen bewachsener Steilhang, der der Bühne eine ausgezeichnete Akustik verleiht. Aus diesem Grund ist die Waldbühne bereits seit vielen Jahren ein begehrter Ort für Konzertveranstaltungen, nachdem sie in der Zeit nach den olympischen Spielen bis in die 60er Jahre hinein in erster Linie Austragungsort für Boxkämpfe war. Seit 1982 bietet eine Zeltdachkonstruktion über der Bühne den Zuschauern einen witterungsunabhängigen Rahmen für derartige Veranstaltungen. Spätestens seit dieser Zeit gilt die Waldbühne als eine der beliebtesten Open-Air-Bühnen der Welt.